Maitake


Huishuhua, Grifola frondosa, Klapperschwamm, Henne des Waldes

Ein Schwergewicht unter den Vitalpilzen ist der Maitake. Die größten Exemplare können bis zu 20kg schwer werden und brachten dem Finder einen stattlichen Silber- oder Geldbetrag ein. Der Beiname „tanzender Pilz“ ist wohl auf die Freudentänze zurückzuführen, den die stolzen Finder verständlicherweise ausführten und die Fundplätze wurden, noch mehr als bei Pilzsuchern sowieso schon üblich, streng geheim gehalten. Es ist nämlich gar nicht so leicht einen Maitake zu entdecken, denn von weitem sieht der er aus wie ein Laubhaufen oder ein aufgeplustertes Fasanenweibchen, was den Namen „Henne des Waldes erklären könnte“.

Wie sein Verwandter der Eichhase (Polyporus umbellatus), wächst Maitake aus einem Sklerotium. So nennt man das knollenförmige Pilzwurzelgeflecht, gerne an Harthölzern wie Buchen, Eichen, Maronen- und Ahornbäumen. Er war traditionell sowohl als Speisepilz als auch explizit als Heilpilz betitelt in Gebrauch. Ein Segen ist, dass es vor ca. 35 Jahren gelungen ist, Maitake auf Substrat zu züchten, so konnte der für die Gesundheit so wertvolle Pilz finanziell erschwinglich werden.

Maitake

Welche Inhaltsstoffe und Wirksubstanzen finden sich im Maitake?

Schon aus ernährungsphysiologischer Sicht ist Grifola frondosa hochinteressant. Er ist gehaltvoll an Mineralstoffen und Spurenelementen. Als erstes zu nennen sind Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium, Eisen, Vanadium und Zink, aber er ist auch reich an Enzymen, Aminosäuren und essentiellen Fettsäuren. Weiter geht es mit Vitamin B1, B2, Niacin und wie bei jedem Pilz auch Ergosterol, die Vorstufe von Vitamin D3 und andere.

Noch spannender sind gesundheitsaktive Wirksubstanzen wie die Grundbausteine für unsere DNA, die sogenannten Nukleotiden, Aminosäuren und Polyphenole. Der bekannteste Wirkstoff, der auch sofort von Pharmaunternehmen isoliert wurde und zum Einsatz kam, ist das ß-(1,3) verzweigte ß-(1,6) Beta-D-Glukan oder auch einfach D-Fraktion genannt.

Wie unterstützt der Maitake bei Metabolischem Syndrom und Diabetes II?

Durch eine kohlehydratüberladene Ernährung, bei welcher pausenlos Insulin von den B-Zellen der Bauchspeicheldrüse abgerufen wird, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu schleusen, ermüden quasi die Ohren der Zellen und werden langsam taub für den Ruf des Insulins. Zu allem Überfluss ist auch die Bauchspeicheldrüse ihrerseits nicht mehr in der Lage, die benötigte Hormonmenge überhaupt herzustellen.

Im Anfangsstadium wird dieser Zustand Metabolisches Syndrom, dann Prädiabetes genannt. Später, wenn das System völlig überfordert ist, kommt es zur kompletten Insulinresistenz, welche als Diabetes II bekannt ist.

Natürlich müssen die ersten Maßnahmen eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung sein. Dann ist Maitake ein optimaler Unterstützer, um so gut wie möglich die Situation wieder ins Lot zu bekommen. Durch unterschiedliche Wirkmechanismen kann der Vitalpilz den Zuckerstoffwechsel von mehreren Seiten positiv beeinflussen. Wie Coprinus comatus ist der Klapperschwamm sehr Vanadium haltig. Vanadium ist ein metallisches Spurenelement, welches eine ähnliche Wirkung zeigt wie Insulin und in der Lage ist die Insulinrezeptoren zu reaktivieren, wodurch die Zellen wieder auf Insulin reagieren können.

Des Weiteren ist auch ein Glykoprotein namens X-Fraktion fähig den Zuckerstoffwechsel zu beleben. Dies geschieht ebenfalls dadurch, dass es die Rezeptoren für Insulin wieder ansprechbar macht.

Funktioniert Abnehmen mit Maitake?

Maitake hat, wie die meisten Speisepilze, eine enorm hohe Nährstoffdichte, enthält aber fast kein Fett, dafür aber viele Ballaststoffe, die sättigend wirken. Er ist in der Lage den Cholesterin- und Triglyceridspiegel positiv zu beeinflussen, was zusammen mit dem blutzuckersenkenden Effekt eine Gewichtsreduktion unterstützen kann.

Ist Maitake bei Krebs und Chemotherapie sinnvoll?

Der reiche Gehalt an unterschiedlichen Polysacchariden, allen voran dem ß-D-Glukan und anderen Wirksubstanzen machen den Maitake mit zu einem der unentbehrlichsten Vitalpilze in der unterstützenden Tumortherapie. Er ist in der Lage, die komplette Abwehr eindrucksvoll zu mobilisieren und je nach Bedarf zu modulieren. Auch kann durch ihn das Wachstum der Tumorzellen gehemmt, der programmierte Zelltod herbeigeführt und der Tumor wieder zugänglich oder empfindlicher für eine anstehende Chemotherapie werden. Eine wichtige Ergänzung zu Maitake ist natürliches Vitamin C. Es sorgt für eine enorme Potenzierung der Wirkung des Vitalpilzes.

Wo kann Maitake noch wirksam sein?

In meiner Praxis und auch in meiner beratenden Tätigkeit komme ich häufig mit vorinformierten und therapierten Patienten Kontakt. Nicht selten steht das Thema Bluthochdruck im Raum und in diesem Atemzug wird häufig der Maitake genannt. Er hat nicht geholfen, bekomme ich oft zu hören und das wundert mich nicht im Geringsten! Maitake hat schon das Potenzial blutdrucksenkend zu wirken, aber sicher nicht als Pulver und auch nicht als wässriger Extrakt. Von Maitake muss zur Blutdrucksenkung der alkoholische Extrakt gewählt werden, da die Wirksubstanz in Wasser nicht löslich ist. Dieser kann entweder in Form eines Flüssigextraktes oder natürlich auch getrocknet und dann in Kapseln gefüllt eingenommen werden.

Weitere interessante Einsatzgebiete findet der Klapperschwamm in der Hemmung und Abwehr von Bakterien und Viren und dem positiven Einfluss auf den Knochenstoffwechsel.


Quellen und Literatur:

Studien: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=medical+mushrooms+Maitake

Literatur:

Moderne Mykotherapie, Prof. Dr. med. Ivo Bianchi

Medicinal Mushrooms, Martin Powell

Heilkraft der Pilze, Prof. Dr. Jan I. Lelley

Pharmazeutische Zeitung Ausgabe 16/2003

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