Zunderschwamm


Fomes fomentarius

Beim Zunderschwamm handelt es sich um einen Schwächeparasit und Saprobiont, der meist in älteren Laubbaumbeständen fast weltweit zu Hause ist. Er dringt über Wunden in den Baum ein und verursacht eine starke Weißfäule, die den Baum letztlich zu Fall bringt. Davon unbeeindruckt ist der Zunderschwamm noch jahrelange fähig auf diesem abgestorbenen Material zu leben.

Die locker-filzige Mittelschicht des Pilzes glimmt bereits bei kleinsten Feuerfunken und mit etwas Holzspäne oder Reisig fängt alles sehr schnell an zu brennen, was in der Redewendung „brennt wie Zunder“ gut zum Ausdruck kommt. Bis zur Erfindung des Zündholzes, Anfang des 19. Jahrhunderts, war der Zunderschwamm die wichtigste Hilfe zum Entzünden von Feuer. Mit dessen schnellen Verbreitungallerdings, geriet der Pilz immer mehr in Vergessenheit. Dasselbe Schicksal ereilte Fomes fomenarius fast zeitgleich auch in den Apotheken.

Wurde er doch über Jahrhunderte zum Ausbrennen und desinfizieren von Wunden, zur Blutstillung und schnelleren Wundheilung genutzt und manch einer verdankte ihm sogar sein Leben. Doch auch hier überzeugten modernere Erfindungen wie die der Clauden- Watte und sterilen Wundverbände mehr, und verdrängten Fomes fomentarius aus der Offizin.

Zunderschwamm

Einzig zur Herstellung von Kleidung, Taschen, Kappen und anderen Gegenständen fand der wertvolle Baumschwamm noch Verwendung. Vor allem auf rumänischen Touristenmärkten kann man derartige Kunstwerke heute noch erwerben.

So fiel der Fomes fomentarius und das Wissen über ihn in einen Dornröschenschlaf.

Doch seit etwa 20 Jahren arbeitet Herr Dipl. Ing. Wilfried Ruehle vom Forschungsinstitut Biopol e. V. und ein derzeit 11 köpfiges Forscherteam daran, die Dornenhecke des Vergessens zu durchbrechen und wecken den Zunderschwamm mit dessen Potentialen, zur Nutzung für die Gesunderhaltung und Heilung aus seinen Träumen.

Ein Potenzial ist, ein von den Forschern gewonnener natürlicher Komplex. Er besteht aus Beta 1,3 /1,6 D- Glucan, das zu den stärksten Immunmodulatoren gerechnet wird, kombiniert mit Melanin und Chitin. Diese Kombination kann, neben dem Zunderschwamm, auch aus etlichen anderen Vitalpilzen isoliert werden. Interessant macht diesen Wirkstoffkomplex seine Bildung von Säure- und Lauge resistenten Hohlfasern, die in der Pharmazie und Kosmetikindustrie als Transportvehikel für Wirkstoffe genutzt werden können.

Eine weitere hochspannende Eigenschaft dieses genialen Naturproduktes ist, die Fähigkeit Schwermetalle zu absorbieren. Für die Abwasserreinigung kann es somit eine geniale Option sein.

Welche Inhaltsstoffe und Wirksubstanzen sind im Zunderschwamm zu finden?

Da es sich beim Zunderschwamm nicht um einen Speisepilz handelt, sind Aussagen zu Vitaminen und dem Mineralstoffgehalt nicht verfügbar oder mir zumindest noch nicht bekannt.

Jedoch konnte das Forschungsinstitut Biopol e.V. die wichtigsten Wirksubstanzen analysieren.

Eine der imposantesten Inhaltsstoffe ist das Beta 1,3 /1,6 D-Glucan, gefolgt von weiteren Polysacchariden, Triterpenen und in Folge auch Steroide, Glykoproteinen, Melanin und der Glucuronsäure mit ihrer stark entgiftenden Wirkung.

Einfacher und gut verwendbar ist der Zunderschwamm in seinem natürlichen Vorkommen. Aufbereitet als Pulver oder Extrakt, schenkt uns die Natur mit ihm eine weitere grandiose Möglichkeit gesundheitliche Probleme wie Hämorrhoiden, Infektionen, Blasenerkrankungen, Dysmenorrhö, Arthrose und Krebs unterstützend zu behandeln und in den Griff zu bekommen. In der TCM setzt man ihn unter anderem bei Magen- Gebärmutter- und Kehlkopfkrebs ein.

Haupteinsatzbereich:

  • Lungen-,
  • Magen-,
  • Darm,- Hautkrebs-, Gebärmutter- Ca
  • Begleitung Chemotherapie
  • Arthrose
  • Entgiftung
  • Dysmenorrhoe
  • Blasenerkrankungen
  • Hämorrhoiden
  • Hämostyptikum
  • Tuberkulose
  • Candidosen
  • Herpes

Quellen und Literatur:

Studien: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=medical+mushrooms+Fomes+fomentarius

Literatur:

Medicinal Mushrooms, Martin Powell

Moderne Mykotherapie, Prof. Dr. med. Ivo Bianchi

Die Heilkraft der Pilze, Prof. Dr. Jan I. Lelley